Stetoskop und ein rotes Herz auf blauem Hintergrund
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Was ist Bluthochdruck?

Im Blut werden Nährstoffe und Sauerstoff durch die Adern zu den Körperzellen transportiert. Damit das Blut zu den Zellen gelangen kann, ist ein bestimmter Druck erforderlich, der durch das Zusammenziehen und Entspannen des Herzens erzeugt wird. Bei Bluthochdruck fließt das Blut mit zu hohem Druck durch die Adern.

Übersteigt der Blutdruck im Ruhezustand dauerhaft einen Wert von 140 / 90 mmHg, spricht man von Bluthochdruck oder einer Hypertonie. Je nachdem, wie stark die Blutdruckwerte erhöht sind, unterscheidet der Arzt/die Ärztin zwischen leichtem, mittelschwerem oder schwerem Bluthochdruck.1,2

 

Hier finden Sie die Einstufung der Blutdruckwerte:


Quelle: Deutsche Hochdruckliga2

 

Bluthochdruck ist häufig –
doch viele wissen es nicht

Bei etwa jedem/jeder Dritten in Deutschland über 18 Jahren ist ein erhöhter Blutdruck festzustellen. Jedoch wissen 15 bis 20 Prozent davon nicht, dass sie betroffen sind. Das Tückische am Bluthochdruck ist, dass die Erkrankung keine typischen Beschwerden verursacht. Das führt dazu, dass die Gefäße über einen langen Zeitraum unbemerkt zu stark belastet werden. Unbehandelt können die Folgen schwerwiegend sein. Sind die Blutdruckwerte über einen längeren Zeitraum zu hoch, gehört dies zu den  wesentlichen Risikofaktoren für Herzinfarkte, Schlaganfälle,  Nierenschädigungen und eine Einschränkung der Herzfunktion (Herzinsuffizienz). Doch einmal erkannt, lässt sich Bluthochdruck gut behandeln.

Eine neue Studie fordert eine strengere Einstellung des Blutdrucks auf einen systolischen Wert von 120 mmHg statt auf 140 mmHg. Davon profitieren aber nur bestimmte Patient:innen mit Begleiterkrankungen.3

Oftmals kann der  erhöhte Blutdruck mit einem einzelnen Medikament nicht ausreichend kontrolliert werden (z. B. nicht unter 140/90 mmHg). Lassen Sie sich nicht entmutigen: Denn bei mehr als 70 % aller Patient:innen mit Hypertonie braucht es eine Kombinationstherapie, bei der mehrere blutdrucksenkende Präparate geschickt miteinander kombiniert werden, wodurch der Blutdruck aus der Risikozone gebracht wird.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber, ob dieser niedrigere Wert von 120 mmHg bei Ihnen von Vorteil sein könnte.3

Die eigenen Werte kennen –
auch in höherem Alter

Um Bluthochdruck frühzeitig aufzuspüren, sollten Sie Ihre Blutdruckwerte regelmäßig überprüfen lassen.

Insgesamt gilt: Wird Bluthochdruck behandelt, lässt sich die Entstehung von Folgeerkrankungen vermeiden. Das gilt auch für ältere Menschen. Zwar steigt mit zunehmendem Lebensalter bei den meisten der Blutdruck etwas an, aber die alte Faustregel „100 mmHg plus Lebensalter“ gilt nicht mehr. Auch für Senior:innen liegt der Grenzwert bei 140/90 mmHg. Alles was darüber liegt, ist Bluthochdruck und sollte behandelt werden.2

 

Für die Behandlung von Bluthochdruck ist es nie zu spät

Wichtig ist in jedem Alter: Nehmen Sie die Erkrankung ernst und werden Sie aktiv. Dafür ist es nie zu spät! Gerade ältere Menschen profitieren von einer Behandlung ihres erhöhten Blutdrucks. Auf diese Weise lässt sich das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall wirkungsvoll senken. Ergänzend können Sie durch eine gesunde Strategie für den Alltag mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung dazu beitragen, dass sich Ihr Blutdruck normalisiert.1,4


 

Quellen:

  1. Middeke M., Völker K., Laupert-Deick C. Bluthochdruck senken ohne Medikamente. Trias Verlag, Stuttgart, 2011
  2. www.hochdruckliga.de (letzter Zugriff 08.04.2021)
  3. Ambrosius WT et al., The design and rationale of a multicenter clinical trial comparing two strategies for control of systolic blood pressure: the Systolic Blood Pressure Intervention Trial (SPRINT). Clin Trials. 2014; 11(5): 532-546
  4. Nolte A. Bluthochdruck: Vorbeugen, erkennen, behandeln. Stiftung Warentest, Berlin, 2. Aufl., 2014
  5. Bild: Abodestock - vladimirzuev